Jeder der den Begriff „Feuerwehr“ hört, denkt an große, rote Autos - so wie man es in der Kindheit gelernt hat. Allerdings steckt in diesen Fahrzeugen durchdachte, praxisorientierte und modernste Technik auf engstem Raum. Standardmäßig besitzt jede Wache der Freiwilligen Feuerwehr in Norderstedt einen sogenannten Löschzug. Dieser besteht aus einem Einsatzleitwagen (ELW), einem Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF), einer Drehleiter (DLK) und einem weiteren Lösch- oder Hilfeleistungslöschfahrzeug (LF oder HLF). Die Berufsfeuerwehr besetzt einen sogenannten „Kurz-Löschzug“, welcher aus einem ELW, HLF und der DLK besteht.
Zusätzlich zum Löschzug unterhält jede Ortswehr Sonderfahrzeuge, welche auf die Aufgaben im Einsatzgebiet abgestimmt sind, um für alle möglichen Szenarien gerüstet zu sein. Welche das sind und was sich dahinter verbirgt erklären wir hier genauer.
Wer mehr über die einzelnen Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr in Norderstedt erfahren möchte - auf den Internetseiten der jeweiligen Ortswehr findet man zusätzliche Informationen und Bilder.
Der Einsatzleitwagen ist das erste Fahrzeug, das zu einem Zugalarm ausrückt. Er wird von einem/einer Einsatzleiter*in und einem/einer Führungsassistent*in besetzt. Im Einsatzleitwagen befindet sich ein Arbeitsplatz mit einem eingebauten Funktisch. Hier stehen der Einsatzleitung ein EDV-unterstütztes System für die Einsatzdokumentation mit Kräftemanagement, eine dazugehörige Lagekartensoftware, diverse Objekt- und Hydrantenpläne, KFZ-Rettungskarten und vieles mehr zur Verfügung.
Das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug ist innerhalb des Löschzuges das zweite Fahrzeug, das direkt nach dem Einsatzleitwagen ausrückt. Es verfügt über eine umfangreiche Beladung zur Brandbekämpfung und zur technischen Hilfeleistung. Das Fahrzeug bietet Platz für eine Löschgruppe, bestehend aus dem/der Fahrzeugführer*in und acht weiteren Einsatzkräften.
Im Mannschaftsraum befinden sich unter anderem Atemschutzgeräte, die bereits während der Fahrt angelegt werden können.
In Norderstedt sind derzeit Fahrzeuge der Aufbauhersteller Schlingmann und Rosenbauer (wie hier auf dem Foto zu sehen) im Einsatz.
Das dritte Fahrzeug, das im Löschzug ausrückt, ist die sogenannte Drehleiter. Die Drehleiter dient hauptsächlich der Menschenrettung aus großen Höhen. Sie kann aber auch zur Menschenrettung aus Tiefen oder auch zur Brandbekämpfung eingesetzt werden. Mit der dafür vorgesehenen Tragevorrichtung können Personen sogar liegend aus größeren Höhen gerettet werden.
In Norderstedt verfügt jede Feuerwache über eine Drehleiter. Aktuell haben wir drei Fahrzeuge der Firma Magirus (eine davon mit Knickelement) im Einsatz und eines von der Firma Metz (Rosenbauer).
Als viertes Fahrzeug rückt im Löschzug in der Regel ein weiteres Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug aus. Dieses besitzt nahezu die gleiche Beladung wie das erste Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug im Löschzug. In einigen wenigen Punkten unterscheidet es sich jedoch. Das zweite Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug bringt somit eine ergänzende Ausrüstung mit an die Einsatzstelle.
Auch hier sind im Mannschaftsraum Atemschutzgeräte verbaut, die bereits während der Fahrt angelegt werden können.
In Norderstedt sind derzeit Fahrzeuge der Aufbauhersteller Schlingmann (wie hier auf dem Foto zu sehen) und Rosenbauer im Einsatz.
Der Gerätewagen Gefahrgut ist eines der Sonderfahrzeuge der Feuerwehr Norderstedt. Er ist bei der Ortswehr Friedrichsgabe stationiert und Teil des Gefahrgutzuges. Auf diesem Fahrzeug befindet sich umfangreiches Material für Gefahrguteinsätze aller Art, wie zum Beispiel verschiedene Schutzanzüge (z.B. CSA) und umfangreiches Dichtmaterial.
Darüber hinaus gehören Umfüllpumpen für Gefahrstoffe und Atemschutzgeräte zur Beladung des Gerätewagens Gefahrgut. Als Besonderheit ist in diesem Fahrzeug im Mannschaftsraum ein Arbeitsplatz eingerichtet, an welchem im Einsatzfall Informationen über Gefahrstoffe verarbeitet und Messwerte aus den Messgeräten ausgelesen werden können.
Ein weiteres Sonderfahrzeug der Feuerwehr Norderstedt ist das Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollbehälter Dekontamination, das ebenfalls bei der Ortswehr Friedrichsgabe stationiert ist. Der Wechsellader hat die Aufgabe, unterschiedliche Abrollbehälter aufzunehmen und zur Einsatzstelle zu transportieren.
Der für den jeweiligen Einsatz erforderliche Abrollbehälter wird dabei stets abhängig vom Einsatzstichwort aufgesattelt. Aktuell gibt es in Norderstedt den AB-Dekon sowie zwei AB-Logistik. AB steht hier für Abrollbehälter. Der AB-Dekon, der standardmäßig auf dem Wechselladerfahrzeug verlastet ist, ist ein Teil des Gefahrgutzuges. In diesem Abrollbehälter können Einsatzkräfte und Zivilpersonen nach einem Kontakt mit Gefahrstoffen dekontaminiert werden. Dafür sind hier Duschen verbaut, die warmes Wasser abgeben können. Des Weiteren ist auf dem Abrollbehälter ein Schnelleinsatzzelt verlastet, das mit Hilfe des Warmwassergeräts der Duschen beheizt werden kann.
Das Tanklöschfahrzeug 24/50 in Norderstedt ist bei der Ortswehr Garstedt stationiert. Angeschafft wurde dieses Fahrzeug vorrangig für einen Autobahnabschnitt der Bundesautobahn 7, für die Einflugschneise des Flughafens Hamburg, zur Risikoabdeckung großer Gewerbeobjekte und für Außenbezirke, die mit Löschwasser unterversorgt sind.
Durch seinen großen Wassertank kann das TLF an Einsatzstellen sehr gut im Pendelverkehr eingesetzt werden, um die Einsatzstellen mit Wasser zu versorgen. Mit dem auf dem Dach befindlichen Schaum-Wasserwerfer ist zudem ein massiver Löschangriff zur Brandbekämpfung möglich.
Der Gerätewagen Logistik ist bei der Ortswehr Harksheide stationiert und dient dem Transport von unterschiedlicher Ausrüstung zur Einsatzstelle. Über eine Hebebühne können unterschiedlichste Rollcontainer be- und entladen und zum Einsatzort verbracht werden. So stellt der GW-Logistik den Nachschub an Einsatzmitteln (Atemschutzgeräte, Schläuche, Getränke etc.) für verschiedenste Einsatzszenarien sicher.
Ein Kommandowagen ist das Dienst- und Einsatzfahrzeug des Amtsleiters der Berufsfeuerwehr oder auch der Stadtwehrführung der Freiwilligen Feuerwehr. Die jeweiligen Führungspersonen können damit rund um die Uhr Einsatzstellen im gesamten Norderstedter Stadtgebiet direkt anfahren. Hier zu sehen ist der aktuelle Kommandowagen auf Basis eines VW Tiguan.
Im Dezember 2015 wurde die Feuerwehr Norderstedt mit einer neuen Einsatzschutzkleidung ausgestattet. Diese basiert auf dem aktuellen Stand der Technik, auch die Optik setzt hier neue Maßstäbe. Der neue Schutzanzug „FireExplorer“ der österreichischen Firma Texport bietet den Kameraden Schutz auf hohem Niveau, vereint mit optimalem Funktionsumfang: